Einmal mehr hat der Seniorenbeirat Karlsfeld den richtigen Ton getroffen: Kaum war die Einladung zum musikalischen Filmnachmittag mit „unseren Schlagerlegenden“ verschickt, waren alle Plätze vergeben – sehr zur Freude des Vorsitzenden Günter Krebs. Wer im Bürgertreff dabei war, ging beschwingt nach Hause – mit vielen Erinnerungen an Freddy Quinn und Roy Black und mit etlichen Ohrwürmern im Kopf. Freddy Quinns Klassiker wie „Heimweh - So schön war die Zeit“, „Die Gitarre und das Meer“ oder „Junge, komm bald wieder“ ließen die Herzen höherschlagen. Ebenso unvergessen Roy Blacks „Ganz in Weiß“, „Du bist nicht allein“ oder „Das Mädchen Carina“ – Schlager, die ihn in den 1960er-Jahren zum Idol einer ganzen Generation machten.
Mit viel Liebe zum Detail und Sinn fürs Kuriose präsentierte Siegfried Weber, stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirats, die Lebenswege der beiden Musiker in Wort, Bild und Ton. Beide waren gefeierte Stars, mit Goldenen Schallplatten geehrt und von unzähligen Fans umschwärmt – und beide kämpften mit den Klischees, die ihnen ihre Manager verpassten, aber mit der Realität nicht im Einklang standen: Freddy als einsamer Seemann, Roy als makelloser Sonnyboy.
Ihre Lebenswege entwickelten sich ganz unterschiedlich. Freddy Quinn, 1931 als Franz Eugen Helmut Manfred Nidl in Niederösterreich geboren, lebt heute 94-jährig in Schleswig-Holstein. Neben seiner Musikkarriere glänzte er auch als Zirkusartist. Zwei Ehen prägten sein Leben – zuletzt heiratete er 2023 seine langjährige Partnerin Rosi.
Roy Black, 1943 in Straßberg bei Augsburg als Gerhard Höllerich geboren, startete er seine Karriere in einer Augsburger Kneipe als Sänger in einer Rockband, und dieser musikalischen Stilrichtung galt auch seine eigentliche Leidenschaft. Deshalb kam er mit dem ihm auferlegten Image des eleganten Romantikers auch nie wirklich zurecht. Trotz riesiger Popularität litt er zunehmend unter dem Druck, immer den sanften Schlagersänger geben zu müssen. Nach gesundheitlichen Problemen, einer gescheiterten Ehe und zunehmendem Alkoholmissbrauch starb er 1991 im Alter von nur 48 Jahren an Herzversagen. Die Lieder beider Künstler aber klingen bis heute nach. Ein nostalgischer Nachmittag, der im Bürgertreff viele Herzen berührte.
[Elfriede Peil / Siegfried Weber]
Foto: Elfriede Peil


















